Existenzgründung mit KfW-Förderungen
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Bei der Gründung eines Unternehmens müssen zunächst Ressourcen, Geld und Arbeitskraft investiert werden – insbesondere in der Startphase. Dabei ist es wichtig, die Rentabilität eines Unternehmens anhand einer Rentabilitätsrechnung zu berechnen. Dadurch erfahren Sie, ob sich diese Investitionen auch lohnen bzw. die gesamte Planung in ein rentables Geschäft mündet. Das ist dann der Fall, wenn nicht nur alle Betriebskosten gedeckt sind, sondern das Unternehmen auch den kalkulierten Gewinn erzielt. Eine Rentabilitätsvorschau kann in diesem Fall
Im Rahmen einer Rentabilitätsvorschau stellen Sie also den Umsatz, den Sie erwarten, und die vermutlich auftretenden Kosten gegenüber. Dabei sollte die Vorschau drei Geschäftsjahre umfassen, wovon das letzte als besonders kritisch zu betrachten ist. Denn wenn Sie ein zinsgünstiges Förderdarlehen erhalten haben, muss im Normalfall erst später mit der Tilgung begonnen werden. Das führt dazu, dass die finanzielle Belastung sprunghaft ansteigt. Bei der Kalkulation im Vorfeld sollten Sie daher also sehr genau vorgehen und realistisch planen, um die Startphase so sicher wie möglich zu gestalten.
Einige Fragen sollten sie bereits beantworten, bevor Sie Ihre Rentabilitätsvorschau erstellen:
Wie viel Geld muss in das Vorhaben investiert werden?
Im Kapitalbedarfsplan führen Sie die Kosten für die Gründung und die Anlaufphase des Unternehmens auf, sodass sich diese Frage damit beantworten lässt. Die Anfangsphase dauert in der Regel ein Jahr oder länger – je nach Branche. Wichtig: Planen Sie auch finanzielle Rücklagen ein, beispielsweise für den Fall, dass Sie einen Auftrag vorfinanzieren müssen. Darüber hinaus sollten Sie auch unbezahlte Rechnungen – sogenannte Forderungsausfälle – einkalkulieren.
Wie viel Geld muss ich verdienen, um meine Ausgaben zu decken?
Um festzustellen, wie viel Sie mindestens verdienen müssen, um alle Ihre laufenden Kosten (darunter Miete, Lebenserhaltungskosten, Versicherungen etc.) zu finanzieren, sollten Sie den Unternehmerlohn ermitteln. Im Kapitalbedarfsplan halten Sie dann Ihre privaten Ausgaben fest. Hier wird auch eingetragen, wie viel Geld Sie kurz-, mittel- und langfristig verdienen möchten.
Wie hoch ist der zukünftige Umsatz?
Anhand eines Umsatzplans lässt sich feststellen, wie viel Umsatz Ihr Unternehmen in den ersten Jahren erwirtschaften wird. Halten Sie darin fest, wie viele Produkte Sie in einem bestimmten Zeitraum verkaufen können bzw. für wie viele Stunden Ihr Unternehmen als Dienstleister beauftragt wird. Auch die Höhe von Preisen bzw. Honoraren sollten Sie im Vorfeld festlegen. Wichtig: Die Kalkulation sollte mit Vorsicht und möglichst realistisch vorgenommen werden. Für die Umsatzplanung ist es ratsam, Zahlen vergleichbarer Unternehmen, Angebotspreise künftiger Lieferanten sowie Nachfragepreise potenzieller Kunden mit einzubeziehen.
Alle Zahlen, die aus diesen Fragen sowie dem Kapital- und Umsatzplan resultieren, fließen in die Rentabilitätsvorschau mit ein. Gemeinsam mit dem Liquiditätsplan ergibt sich daraus der Businessplan für Ihr Unternehmen.
Mithilfe dieses Grundschemas lässt sich eine Rentabilitätsvorschau erstellen, die einen dreijährigen Planungszeitraum umfasst:
Beiträge (in Euro und ohne MwSt) | 1. Jahr | 2. Jahr | 3. Jahr |
---|---|---|---|
Erzielte Umsatzerlöse | 400.000 | 800.000 | 900.000 |
– Wareneinsatz (entfällt für Dienstleister) | 30.000 | 15.000 | 20.000 |
= Rohgewinn | 370.000 | 760.000 | 870.000 |
+ sonstige betriebliche Erträge (z.B. Mieten) | 0,00 | 20.000 | 50.000 |
Beiträge (in Euro und ohne MwSt) Aufwendungen | 1. Jahr | 2. Jahr | 3. Jahr |
---|---|---|---|
– Personalkosten inkl. Nebenkosten sowie Geschäftsführergehalt (bei GmbH) | 25.000 | 50.000 | 70.000 |
Raumkosten | 6.000 | 12.000 | 12.000 |
Betriebliche Steuern | 2.000 | 4.000 | 8.000 |
Versicherungen, Beiträge | 2.500 | 5.000 | 7.000 |
Kraftfahrzeugkosten | 2.000 | 4.000 | 3.800 |
Werbe- und Reisekosten | 1.000 | 2.000 | 1.000 |
Werbung, Repräsentation | 500 | 1.000 | 1.000 |
Reparaturen und Instandhaltung | 500 | 1.000 | 500 |
Leasinggebühren | 700 | 1.400 | 700 |
Telefon, Fax, Internet | 500 | 1.000 | 500 |
Bürobedarf | 1.200 | 2.400 | 1.200 |
Rechts- und Beratungskosten | 600 | 1.200 | 600 |
sonstige Aufwendungen | 1.000 | 2.000 | 1.000 |
Zinsaufwendungen | 200 | 400 | 350 |
Abschreibungen | 400 | 800 | 400 |
= Summe Aufwendungen | 44.100 | 88.100 | 108.050 |
= Betriebsergebnis | 325.900 | 834.500 | 811.950 |
Das daraus resultierende Betriebsergebnis sollte ausreichend sein, um den Unternehmerlohn zu decken und eine Reserve aufzubauen, um die Liquidität des Unternehmens zu gewährleisten.
Bei der Erstellung sollten Sie Folgendes berücksichtigen:
Eine Rentabilitätsvorschau ist besonders dann wichtig, wenn es darum geht, Geldgeber vom eigenen Vorhaben zu überzeugen. Daher sollten Sie Fehler in der Auflistung bzw. Berechnung vermeiden. Erstellen Sie eine Rentabilitätsvorschau auf Basis einer Umsatz- und Kostenplanung, die stichhaltig ist. Wenn Sie Kosten und Umsätze beurteilen müssen, setzen Sie Kosten eher höher an, Umsätze niedriger. Nach den ersten Monaten ist es sinnvoll, einen Vergleich der Soll- und Ist-Zahlen vorzunehmen. So lassen sich etwaige Fehlplanungen bzw. falsche Zahlen schnell ausfindig machen und entsprechend der Unternehmensentwicklung anpassen.
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